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Zinsen

Zinsen sind Einkommen, die ein Investor für die zeitweise Überlassung von Kapital an eine andere Person oder ein Unternehmen erhält. So wie der Einsatz von Arbeitskraft mit einem Lohn oder Gehalt vergütet wird, wird der Einsatz von Kapital also durch den Erhalt von Zinsen entlohnt. Ohne den Zins hätten Banken und andere Finanzinstitute keine wirtschaftliche Grundlage. Sie erhalten Geldeinlagen ihrer Kunden wie Tagesgelder oder Festgelder und zahlen ihnen für die vereinbarte Laufzeit entsprechende Zinsen. Umgekehrt nutzen die Banken diese Geldeinlagen, um Kredite zu vergeben und selbst Zinsen zu verlangen. Dabei ist der Kreditzins stets höher als der Anlagezins, wodurch die Banken ihre Gewinne erzielen. Zinsen sind zudem umso höher, je länger die Laufzeit und je risikoreicher die Anlage bzw. die Kreditvergabe ist. Wer trotz großer Unsicherheit eine Geldanlage tätigt, kann im entsprechend hohen Zinssatz also eine Art Risikoprämie sehen.

Bestimmt werden die Zinssätze durch den Leitzins der entsprechenden Währung. Dieser gibt an, zu welchem Zinssatz sich die Banken bei der Zentralbank Geld leihen können. Dementsprechend passen sie auch die eigenen Zinssätze an. Festgeldzinsen lagen beispielsweise vor dem endgültigen Ausbruch der Finanzkrise 2008 bei durchschnittlich 4,5 %, verringerten sich dann aber mit der massiven Absenkung des Leitzinses bis Mitte des Jahres 2009 auf unter 2 %. Diese Maßnahme begründete die Zentralbank damit, dass die Finanzmärkte bei anhaltend hohem Zinsniveau in der Krisensituation zum Erliegen gekommen wären, da Geld in dieser Zeit nur noch ungern verliehen wurde. Im Zuge des leichten, aber kontinuierlichen Wirtschaftsaufschwunges wurde im Frühjahr 2011 der Leitzins erstmals wieder über 1 % angehoben.

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